Momentaufnahme XIV

by Maik Gustavus 25. September 2025 0 comment

bunte badekappen in der bucht planschen und kichern kleinlaut wie mädchen
jetzt kommen sie auf die insel der herbstmond unterstützt die weisheit der verkauften jahre , jetzt kommen sie, jene welche das leben durch arbeit verstanden und ihnen durch das alter genommen wurde, eskalation in schweren automobilen und reisetaschen, themen des täglichen bedarfs, rüstzeug gegen den eisigen wind der gewissheit panzerungen vor dem verlust

der duft nach dem regen, ein blühen nach der extase steigt aus allen poren der flora und auch das erdreich krempelt sich um, ein verlangen nach dem durst

mein i.c.h. mein i.c.h. ich vermisse dich und dein taubheitsgefühl gib mir das objektivierte subjekt das ich sein kann

die trauerfeier schenkt uns die hoffnung auf ein leben das wir sehnen , die greifbare nähe entzaubert den alltag für einen unübersichtlichen applaus der endorphine doch das ziel fehlt und somit die güte die es bedarf um den schrecken vollständig zu nehmen der jedem ereignis innewohnt , das uns in das zentrum stellt einer schwindelerregenden abkühlung
yes believe in the power of magic , believe that you believe in love and hope and belief …have fun

jeder weg bewegt sich in das eigene grab der sarg in der höhe einer fantastischen aussicht, der adamsapfel der abgeurteilten sippe ,
was die welt kann ist der schritt der vorausgeht was der mensch erblickt ist das was die welt kann
die diskothek in meiner seele sind die morsezeichen einer gelenkten zusammenkunft der elementaren übereinstimmung , der schicksalsschlag ruft aus dem innern der nacht, unter dem kosmischen zelt höre ich die tiere in der dunkelheit ihrer grenzenlosen akustik, knisternde wellen aus den zellen der wildschweine …

kürzlich lies ich mich von einer wespe stechen , ich nötigte sie ihrer natur nach zu reagieren , ich wollte darum, eine wahrhaftige berührung am tag ist unumgänglich, noch heute, tage später, fühle ich den kuss in seiner leicht geschwollenen erötung

ich archiviere das kleinod meiner subkutanen blauäugigkeit als zeichen des friedens friede sei mit dir und mit den almosen welche früchte der inhalierten entdeckung einer nacht die jedem anfang und so ende fern

femme fatale dame schlägt springer auf d5
so begann der tag in meinem kopf in dem ich die nacht ruhte nicht schlief. der schlaf gaukelt den zustand einer bewusstlosigkeit vor welche aus den versteckten begierden und trieben etwas verfälscht, traum, sogenannt, der wachende schlaf ist eine schwingung die ihre frequenz einfriert man vergräbt sich in ihr umschließt sie wie ein coocon eine in sich ruhende meditation durchdrungen von dieser einstimmungen musikalität aus den 9 etagen des elfenbeinsturms, ein turm der keine wände besitzt
der schlaf ist eine unterbrechung der bewussten wahrnehmung aber er nimmt dennoch etwas in sich auf , energien strömen unentwegt bewegt , der traumlose schlaflose schlaf
es ist keine vorbereitung da es kein ziel kennt, also irgendeinen gedankenschwindel der etwas nicht vorhandenes konstruiert, also denkt…

ich bin allein im leben in meinem der anderen ohne ihre anwesenheit und ohne das sie meine bemerken das leben als wiederkehrende erwartung einer annahme, ein getriebe der bilder zusammengewürfelter eindrücke , lose fetzen die man benutzt um die enteignung der eigenen identität zu verschleiern , der scheinbare mensch benötigt stets das sichtbare zeugnis für seine sichtbarkeit darunter das unscheinbare wesen aus dem fliesen einer urkraft der vulkane die das feuer halten und das wasser mit den winden schicken , bringen so jene nahrung auf dem das fundament entsteht eine fulminante rückkehr durch die reise in das innere geschick einer entdeckung die das leben zeichnet wenn man kann …

reisen durch die memoiren châteaubriands das leben als kindheit ohne torheit, welche aufgeweckt und robust durch das welttheater
wandert mit dem aufmerksamen auge des beobachters ein ringen durch anteilnahme gelenkt vom unersättlichen ehrgeiz der beachtung dem es mit leichtigkeit gelingt hinein und heraus zustrampeln, eine indesitznahme dieses einzigen appells an die wirklichkeit einer gelebten poetischen erfahrung sodass das drama seines lebens auch das drama frankreichs ist

in seiner mitte sein heißt nichts anderes als sich von seinem ego gelöst zu haben auch der augenblick hat ego und wolke, die regenwolke hat großes ego

für einen moment löse ich mich dem geschichten erzählenden menschen und versuche mich in die lage des käfers in dem glattwandigen gefäß zu versetzen der unentwegt versucht aus seinem gefängnis zu entfliehen aber trotz seiner versuche kein anzeichen der schwäche zugibt und dem es trotz seiner flügel nicht gelingt zu entkommen
unbeugsam in seine tätigkeit der vielen beine vertieft das er die fähigkeit des fliegens nicht einzusetzen fähig

es tut weh anzusehen wie dir das gehen schwerer fällt, jeder schritt eine schreiende erinnerung , misst die qual der wiege, die wege sind immer noch die wege, die wege von gestern und von morgen, doch er vergisst der weg , er beginnt sich zu lösen ohne in erbarmung deines verwegenen tatendrangs um die antwort deiner tiefverstauten fragen , ein verzweifeltes irren durch seiten der bücher um doch noch etwas zu gewinnen das anschein einer heilig sprechenden instanz der letzte halt und die erwartung die man trägt durch jede spur die man gesetzt und seinem nachhall durch das finstere gebäude eines daseins das nicht heraus gezogen werden kann aus jener blindheit die angeboren und die begleitung welche hält ein leben lang

reinhard sagt: gebete? mein ganzes leben ist ein gebet

das ende sieht alles …

heute hatte ich eine wunderbare begegnung mit romain, ohne worte, ohne aufgabe , wir trafen uns in einem blick in einer energie in einem darausentstehenden lächeln

etienne hat heute 80 kartoffeln gepflanzt , die letzen jahre gab es im november noch keinen frost, vielleicht haben wir glück aber verhungern werden nicht , konserven haben wir zuviel den letzen ernten sei dank

die irrenanstalt tanzt demokratisch, vielleicht

heute nachmittag begann ich intuitiv das euphorische und überhitzt exaltierte in seichtere gewässer zu überführen . melancholia übernahm die regie, ein angenehmes schweben durch formloses, von intuitiven sinngebungen, in das präzise untersuchen von strömungen die sich aus der anschauung möglicherweise ergießen , ein verharren in stummer kontemplation

er sagt das er muss, die fliegen erschlagen , sie sind übertrieben zahlreich das siehst du doch . während er sprach schlug er fünf mal auf den tisch, ich hatte gezählt, mit dem werkzeug das eigens für die fliegenjagd konzipiert. wenn ich das nicht machen würde wären es unzählige mehr. dann bist du effizient. hast du es überprüft? das muss ich nicht, das spüre ich doch. ich fragte mich selbst dann ihn ob sich wohl die an der bewegung beteiligte muskulatur seines armes im volumen und kraft vergrößert habe, durch bereits monate andauernde übung, durch einseitigen schlagens gegenüber dem arm welcher teilnahmslos …
wir ließen das gespräch fallen und schauten den freilaufenden hühnern bei ihren tätigkeiten zu.

der nachmittag löst sich auf in hochprozentigen wahrscheinlichkeiten …

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