cesares werk unterliegt dem einfluss der italienischen romantik und des französischen existenzialismus mit einer starken thematischen auseinandersetzung der identitätssuxhe und der einsamkeit , auch ihn hat das allein sein eher zum mann gemacht als die beziehung zu einer frau, in der er etwas fremdes sah und widersprüchliches aber dadurch stark anziehendes, etwas aus schuld und ohnmacht verworrenes mit dem er sich obszön , symbolisch verstand
auch ihn umgab ein gefühl der intellektuellen isolation und das unverständnis
„So frei fühlen sich die Frauen, dass sie sogar alleine rauchen. Man trifft sie am Abend und trennt sich am Morgen von ihnen im Café, wie unter Freunden. Sie sind immer jung.“
für pavese einem meister der literaturwissenschaftlichen analyse, war das schreiben ein handwerk, ebenso das leben eine architektur aus denk und handlungsmuster und er der sezierer bis in kleinste glieder ihrer ausführung und herkunft. er war ein genialer denker und dichter der nichts dem gefühl oder dem zufall überlies, jedes wort akribisch versucht und gesucht , jede szenarische auseinandersetzung ein akt der manischen verfolgung als merkmal einer schonungslosen offenheit . beim lesen seines tagebuchs wird es sehr deutlich , eine sich steigernde komplementarität und synchronizität eines eindrucks ebenso eines ausdrucks zwischen seinem leben und seiner dichtung ein krompissloses verschmelzen zweier gegensätzlichkeiten der kunst und dem leben
„Vom Mann wollen sie Blicke und Schlagfertigkeit, witzig soll er sein und immer raffiniert. Es genügt, bei Regen mit ihnen über die Hügel zu spazieren: Und schon sind sie kleinlaut wie Mädchen aber dennoch durchaus liebeskundig. Erfahrener als ein Mann.“
ihm gelingt es durch eine beeindruckende perspektivische beobachtung und reflexion einen stil zu kreieren welcher die eintönigkeit und selbstverständlichkeit des lebens in eine illustration einer vollkommen anderen wirklichkeit verwebt sodass ein bourgeoiser charme einer diskretheit entsteht , aus etwas profanen wird etwas distinguiertes . 1950 nahm er sich in einem turiner hotelzimmer das leben , auf dem höhepunkt seines literarischen schaffens, er wurde 42 jahre alt …
„Lebhaft sind sie und schlank, und selbst wenn sie nackt sind, unterhalten sie sich genauso unbefangen weiter.“
*Strophe aus dem Gedicht „verbrannte Erde“
wenn man das tagebuch als literarischen einstieg seines werks in betracht zieht ist dies eine gute wahl. man wird zu beginn überrollt von einer schonungslos, derben, aber dadurch kunstvollen, sprache seiner reflexionen das andere geschlecht betreffend ebenso der absichten. pavese beruhft sich auf seine eigenen reflektierten erfahrungen und zu beginn könnte der eindruck entstehen aufgrund misogynistischer tendenzen durch sprachliche gestaltung er selbst wäre einer vergewaltigung zum opfer gefallen und versuche durch obszönität seine verloren gegangene würde wieder zu erlangen. unheimlich wird es wenn man sich in diesen ausführungen wiedererkennt dieses thema nur nicht zu nah an sich heranließ, das ganze als etwas von immenser bedeutung sah wie es pavese tat. er hat die masse der frauen einfach zu gut verstanden als das er sich mit ihnen ernsthaft hätte binden können, war aber nicht fähig sein ideal welches er sich sehr wahrscheinlich, wie es üblich in der pubertät zu legte aus dem köpfe zu verabschieden in dieser ambivalenz wo das ideal möglich ist aber sehr unwahrscheinlich zu den eigenen ernüchternden erfahrungen entsteht zwangsläufig ein zorn der lange gärt und irgendwann zum vorschein tritt, und zu einer verzweiflung und prüfung führt, es geht um realismus und um ein akzeptanz. für cesare endete diese zerrissenheit in einem turiner hotelzimmer mit dem suizid auf dem höhepunkt seines literarischen schaffens,durch die einahme von medikamenten. jemand der im selbstmord die Hoffnung somit den optimismus sah welcher ihm im leben vergönnt. der selbstmord ist ein akt tätigen handels der optimismus im leben kann nur aus einer gleichgültigkeit dem sozialen leben und ihren befindlichkeiten kommen also durch passivität auch hier übergreift das paradox die betrachtung. pavese war ein genie der literarischen analyse, mit einer durchdringenden gewalt und ihrer auswirkungen , indessen er zielsicher literaturwissenschaftliche richtungen in phänomenologische und psychologische muster hinein und herauszoomt. eine allumfassende beobachtung von sich selbst als der wer er wirkich ist und sein wollte. dem es wie kaum ein anderer mir bekannter dichter schafft das alltäglich situative in einer weise zu skizzieren die erfrischend anders ist und zugleich dadurch lebt , in ihren facetten und narrativen bewusstseinsberichten…
„Wenn es stimmt, dass das Individuum sich mit Vorliebe mit seinem Gegenteil paart (das »Gesetz des Lebens«), so rührt das daher, dass wir unwillkürlich ein Grauen davor empfinden, an jemanden gebunden zu sein, der die gleichen Fehler wie wir, die gleichen Idiosynkrasien etc. an den Tag legt. Der Grund ist offenbar, dass Fehler und Idiosynkrasien, bei dem entdeckt, der uns nahe ist, uns die – zuvor von uns genährte – Illusion nehmen, dass sie bei uns selbst entschuldbare, weil originelle Besonderheiten wären.“