ich bin der mime einer bewegung die ich nie wollte und muss
manchmal wünsch ich mir die zeit zurück bevor ich geboren wurde
wer sich nicht alles kaputt gelacht, als der einbeinige an krücken auf die landmine trat ganz in der nähe seines dorfes wo wir zuvor mit den dorfbewohnern unter dem riesigen blätterfächer einer kastanie unser essen teilten
oder der tschechische sarde über das lamm auf dem boden, zuckend, röchelt wie er, nur das sein hals noch ganz, nicht in der mitte durchgeschnitten „man sieht vieles“ sagte er zwinkernd, „mach dir nichts draus, ich kenne das.“ wortlos gab ich ihm das messer, ihn nicht aus den augen lassend , überließ ihm den rest; cercano il lamento della ninfa, vero?! „lo so il mio compagno.“
in der klebrigen masse der trivialität verheddert sinkt man tiefer umkreist das gestopfte und verfettete leid der anderen, in sich selbst, der schlaf der nacht traumlos , verschlungen von der deutungslosigkeit einer unabhängigen sinneswahrnehmung der körper, verlaufen irgendwo im unscheinbaren in das was eigentlich bewusstsein, im kosmos natürlicher leere, transparent die anschauung gegenüber der dunkelheit welche den schlaf von meiner seele trennte
als ich die augen öffnete war er zurück der traum den ein anderer träumt und mit ihm mächtige grabesstätten ohne eigene spur ein parodox der entzweiung, das objektivierte objekt die entsinnlichte sinneswahrnehmung und ich, der dazwischen, verschwommen, geräuschlos, unterging
dem erotischen begegnet man in einer poetischen
beobachtung ebenso in der kraft selbst die dazu führt, in der musik in der ästhetik der transzendenz explizit in einem anderen, menschen nur dann wenn man in einem engen verhältnis zu sich selbst steht, wesentlich, anders ist es stets sexuell motiviert
außerhalb meiner vorstellungskraft: der vernunftorientierte mensch
„den fluss von göttlichkeit spürt man, wenn der schmerz uns in die knie gezwungen hat. bis zu dem punkt, dass das erste anzeichen von schmerz eine regung der freude, der dankbarkeit, der erwartung in uns auslöst… man kommt so weit, sich den schmerz zu wünschen.“
cesare pavese
wenn diese freude und euphorie an der niedergeschlagenheit ausbleibt ist man nicht auf den grund eines dinges oder phänomens vorgedrungen respektive ihrer inneren beziehungen …
„geschwätz ist jede
konversation mit einem der nicht gelitten hat. leiden heißt
erkenntnis produzieren.“
e.m.cioran
jede form der ohnmacht und des scheiterns hat in der metaphysischen ordnung einen positiven aspekt.
der introspektive mensch ist immer auch ein ästhetiker und genießt in allem was er wahrnimmt respektive ihn durchdringt zu aller erst sich selbst, durch das gefühl an und für sich.
wann kommt das gefühl, ein einziges gefühl, welches das weltall in stücke reißst …
man schleicht durch sein eigenes leben wie ein fremder, dem man die hand reicht als geste einer endgültigkeit von der man nichts weiß
man wird nicht unsterblich durch das publizieren eines buches, unsterblich bei den sterblichen wohl teil der gesamten metaphorik menschenlichen glaubens an das denken in diesem sinne grüße ich die großen weisen für die sogar der begriff all nichts anderes als eine vokabel war
was ist schon der mensch oder die menschheit ? eine verfehlung sich selbst überlassend irgendwo im tiefsten winkel des universums
warum müssen die leute eigentlich immer so schreien und so viel reden, weil die lautstärke buchstäblich das einzige ist was sie von sich selbst wahrnehmen
in einem windstillen wald ist es dynamischer als in einer aufgeregten menschenmenge zu stehen, eine meditation aus rauschen klang berührungen und stimmen ohne worte ; bäume die letzten verteidiger , die letzten freunde
oberste maxime : ein verantwortungsvoller umgang mit sich selbst hygiene und gesundherhaltung von körper und geist
der abend ist so fruchtig rot wie das fleisch einer orange das man ihn am liebsten ganz kosten will
es war einmal … ebenso unsinnig wie , es wird einmal sein …
an allen großen geistern klebte der körper wie pech ein zeugnis des übergangs
wann ist denn nun der moment an dem man mir das versprochene leben aushändigt und sei es bürokratisch das akzeptiere ich vorübergehend immerhin hat man etwas in der hand was darauf hinweist das man lebt und nicht nur so tut als ob am ende muss man noch daran glauben das man überhaupt eines hat da man es nicht kennt
die arbeiten welche man alle erledigen will laufen nicht weg aber das leben welches in die erfundene zeit flieht um uns zu verlieren
was vom sparen blieb legte ich anderen in den mund nagte an rinde und zapfen und schnitt mit der mondsichel gras auf dem ich dann ruhte ohne die sichel aus der hand zu legen
wenn ich gewisse menschen fragte ob sie mit jemanden wie sich selbst zusammen leben oder arbeiten könnten haben sie stets nein geantwortet und gelacht oder verlegen geschwiegen, erwarten aber von anderen das sie genau das tun
auch am wochenende kann sich der fensterbauer nicht von seiner arbeitshose trennen,wozu auch man hat immer etwas zu tun, als er das glas falsch zugeschnitten hatte ärgerte er sich über das glas irgendwie ist bewegung immer arbeit auch wenn hausarbeit etwas gänzlich anderes ist
der mensch darf weinen wenn niemand es sieht und dann sieht es niemand und er hat es vergessen das weinen
mit der schadenfreude stiehlt man den meisten menschen das lachen
dein blick wie ein messerstich deine worte zerschreddern die kreissäge auf ein gefälliges zwinkern einer vorübergehenden zärtlichkeit
es gibt das gesellschaftsystem (strukturiert, subjektiv, zielorientiert) und es gibt das leben (unstrukturiert, objektiv, ziellos,)
in manchen situationen ist die bloße beobachtung im kreise schwirrender fliegen unter der deckenleuchte jenes spektakel welches mich gedankenlos zurückführt ins vertrauen welches die gespräche des tages mir genommen …