ein alter mann kam mir entgegen ein einziger blick man erkennt sich in der dunkelheit des parks und dann ist man plötzlich wieder zu hause und erhält eine tröstlich erlösende umarmung die nacht die stille so sie in der stadt eben ist und dann ist man wieder so wach und klar so präzise so durchdringend
ein mensch der gegenwart ist ein fühlender mensch ist ein mensch bei bewusstsein er weiß nie was als nächstes geschieht er steht jeden augenblick vor etwas unbekanntem
in der stadt überall begrenzungen die stadt ist eine einzige begrenzung , ein kubistischer körper, etwas vorgefertigtes ein autopoisisches system darin befindet sich die ruhe in mauern und zäunen und türen , linien schildern und dokumenten zahlen und worten und symbolen ein kunstwerk der natur was macht man dort den ganzen tag über? man tauscht und wechselt und bewegt sich durch begrenzungen
die auslagen der gemüsehändler im neonlicht
die lichter im innern der stuben die dunkelheiten im innern der stuben
bücherregal , tennisschläger über den türrahmen wie eine waffe gegen die einsamkeit
eine frau eine begegnung beim sport , das buch welches ich las in den pausen gab die eröffnung , wir plauderten etwas über die ethik der gesellschaft und ihrer strukturen bis sie sagte wenn nur der ganze hass auf dieser welt nicht wäre, ich nutzte die gelegenheit um den begriff hass zu hinterfragen , da ich keine vvorstellung davon besitze was dieser begriff bedeutet folglich ist mir dieses temperament vollkommen unbekannt. sie konnte mir nicht helfen , sie hatte keine idee davon was die zuvor sagte, seltsam nicht wahr? die menschen imitieren was sie sehen und hören ohne darüber nachzudenken also den begriff oder irgend etwas anderes zu reflektieren.
das was ich kenne und erlebe ist eine flächendeckende unzufriedenheit (synonym hass)und diese auch in einem gesteigerten ausmass, initial dafür ist der vergleich also eine proportion ein weniger hiervon ein mehr davon , der verstand ist nicht in der lage ohne diese vergleichserfahrung irgendetwas im kopf zu halten, bei endlich und unendlich ebenso bei gefühlen fällt diese proportion weg, da weder anfang noch ende noch konzeption und aufbau sowie ein umgehen das naturalistische ereignis folglich ist für ihn nichts relativ(objektiv) sondern relativistisch diese vergleiche sind stets affektbeladen (eitelkeit, neid, gier, stolz etc.) über allen diesen affekten stehen ängste somit irrationalität , ein blick auf das system macht es noch deutlicher, ein system welches auf wachstum ausgerichtet ist, ist mit dem was ist nicht zufrieden, folglich ist das phänomen der unzufriedenheit ein charakteristisches merkmal. stetig mehr und mehr mehr produktion mehr konsum bis man mehr überholt oder von mehr überrollt wird
interessant auch hier das sich darüber noch gewundert wird
als er fast schon im tode war, schrieb er für sich die folgenden worte nieder: »was vermochte ich denn also aus den talenten zu gewinnen, die mir gegeben waren, aus den besonderen bedingungen meines ein halbes jahrhundert dauernden lebens? was habe ich diesem boden entnommen? ist denn nicht meine ganze schreiberei, mein briefverkehr, sind nicht all diese tausenden von intimen seiten, meine vorlesungen, meine artikel, meine gedichte, meine diversen notizen bloß welke blätter? wem und wozu bin ich jemals nützlich gewesen?
wird mich mein name auch nur um einen tag überdauern, wird er für irgend jemanden von bedeutung sein? was für ein nichtiges, leeres leben! vie nulle.«
henri frederic amiel
für mich ist es von sehr großer bedeutung henri du bist nicht nur mein freund du bist mehr als das du bist ein teil von mir da ich nur wenigen menschen auf solch eine entsprechende direkt und schonungslose tief gefühlte art und weise begegnet bin wie dir.
„das ende meiner sprache ist das ende meiner welt.“
ludwig wittgenstein
wittgenstein, der philosoph der den schein heiligt in der von ihm verabsolutierten sprache. das irrationale heiligt die inferiore wahrheit und verwechselt anschein mit essenz .
sprache ist das was formuliert folglich gedacht werden kann das ist klar, die meisten menschen denken aber nicht selbst sie sind genial im imitieren und dementsprechend bekommen sie vorgegeben was sie sagen und denken , sodass sie selbst die begriffe (freundschaft, liebe, erfolg etc.) mit denen sie herumwerfen nicht für sich reflektiert haben folglich sind die worte nichts anderes als leere formen was sie auch sind , wenn das deine welt ausmacht ludwig ist es eine gefühlsarme und kalte welt, voll von missverständnissen formal, sachlich und ebenso blutleer und sperrig wie deine sprache
mit worten allein ist es nicht möglich all das auszudrucken was man fühlt , denken ist eine einschränkung, da es ausschließt also etwas unvollkommenes um einem gefühl etwas vollkommenes eine andeutung zu schenken ist sie ausreichend aber nicht mehr
die blindheit des tages und die klarheit der nacht
in die stille und dunkelheit des parks zu gehen ist jedes mal aufs neue eine befreiung
mein schatten geht voraus ich folge
für mich geht es im leben um alles und wenn es um alles
geht, geht es um bewusstsein.
ich bin von niemanden abhängig, weder von seiner meinung noch von seiner gesellschaft, außer von gott aber
das ist cosa nostra.
ich sage nichts und du hörst mir zu.
in wesentlicher betrachtung meiner lieben freunde also ihrem denken und fühlen sehe ich das was in mir ist das was ich bin, der abschluss somit die absolutheit einer vollkommenen ausrichtung
die beteiligung an irgendeinem meinungsgeschwätz über wirtschaftlich politisches ist für die meisten intellektuellen ein hervorragendes mittel um die eigene gedankenleere zu umgehen
die wahrheit ist kein heil sie ist zerstörung von illusionen
es gibt keine guten oder schlechten erfahrungen (solange sie nicht das wohl des körpers oder des geistes stark beeinträchtigen) solange man aus ihnen etwas schöpft erkenntnis und kreativität die einzigen erfahrungen die rein gar nichts taugen, aus meiner vielleicht recht seltenen konstitution, weil sie weder den intellekt noch das bewusstsein provozieren eher das gegenteil darstellen , da hormonell also unbewusst verursacht damit ganz und gar unpersönlich, sind sexuelle erfahrungen
um pazifist sein zu können muss es kriege geben , folglich ist der pazifist auf diese angewiesen, und so ist jeder gegensatz von dem anderen abhängig
da mich in erster linie die hypersensibilität meiner wahrnehmung ausmacht ist das was ich daraus entstehen lasse unmöglich als kunst oder talent zu beschreiben, eher ist es eine natürliche festlegung, somit der ausdruck meines wesens, ich habe gefühle , wenn ich ein talent besitze dann jenes, mich in einer gesellschaft zu bewegen mit der ich weder eine entsprechung noch eine gemeinsamkeit besitze, und darin einigermaßen normal funktioniere
mit den menschen muss man reden um ihnen näher zu kommen mit gott muss man schweigen

