ich will nicht das licht in den oberen etagen sein lieber unten dort wo die sonne nie scheint , nicht so ganz unten da wo man den stehenden augen begegnet da will ich mich nie sehen, aber wenn ihr wollt stell ich meine Augen ins offene licht, zur verhandlung die nichts anderes will als das ich schuldig vielleicht
etwas sein zu wollen statt anwesend sein zu müssen
heute war ich das erste mal auf dem ohlsdorfer friedhof, obwohl ich nun bereits so viele jahre in dieser stadt lebe , aber es kommt näher das plötzliche entreißen aus allen grundsätzen und stimmungen all das gesehene und nicht gelebte wird verschlungen von etwas wie nichts oder wie nichts von etwas
ist man hier dem leben näher oder dem tod ?
es ist schwer zu sagen und kommt zuweilen auf die betrachtung an welche man beiden begriffen schenkt
das leben verspricht etwas unaufhörliches in seiner haltlosigkeit, weil man ihm direkt begegnet in all seinen wirkungen und den darin verborgenen hoffnungen der tod verspricht klarheit schenkt halt in seiner absolutheit weil man sich nicht in sein wesen zutritt verschaffen kann, der ausgleich einer reise der entscheidungen, der tod er ist die reise in das herz einer konsequenz
man begegnet der liebe und der sorgfalt hier, hier auf dem friedhof kehrt sie zurück in den augenblick der andächtigen seele
ich stehle mich nicht davon in eine bedürftigkeit die ich vom dasein erhielt ich strebe keine gewohnheiten an denn dann müsste ich bereit sein sie zu leben und sie mich
unter den blumen ist was ? das war oder das ist
hier führt es sie zusammen den trauernden und seine bedingung und der himmel schweigt in die hohle behauptung eines vormittags seiner einfachheit ohne hinterlistigem groll
ich tue das einfache nicht ab nur weil mich das raffinierte und erlesene fasziniert ich enthülle es vielmehr unfreiwillig meiner neigung des wesentlichen gegenüber
man vergisst schnell was man vergisst in den toten lebt das andenken weiter in den lebenden feiert sich der tod
man denkt an den besuch man denkt an die grabpflege man denkt nicht daran wannn es aufhört
all die buchstaben der orte und familien ziffern der tage und monate jede epoche andere sargnägel andere geschichten andere gespenster denen man nachjagt oder die einen verfolgen
wen begräbt man und wen trifft man wieder , ein bild einige augenblicke ein leben vielleicht oder doch nur sich selbst in seiner aktiven anteilnahme
alles hat kein ende auch ein leben nach dem tod weiss nicht wann es vorbeigeht
auch im tod wird gestorben …